Neues Statut der Rumänisch-Orthodoxen Kirchengemeinde in Österreich verabschiedet; Klimaschutz-Offensive in den Pfarrgemeinden

Wien, 09.11.2021 (KAP) Die Rumänisch-orthodoxe Kirche in Österreich verschreibt sich ein engagiertes Klimaschutzprogramm. Bei einer Kirchenversammlung am Wochenende in Wien unter der Leitung von Bischof Serafim (Joanta) wurden umfassende Maßnahmen für mehr Klimaschutz bis hin zum Ziel der Klimaneutralität diskutiert und verabschiedet, wie die Kirche im Anschluss mitteilte. Das Paket zielt auf einen nachhaltigeren Energieverbrauch in den Kirchengemeinden, ökologische Kinder- und Jugendkurse bzw. -projekte ab und regt die Arbeit an ökologischen Zertifikaten für jede Pfarre wie etwa für Verzicht auf Plastik oder Recycling-Maßnahmen an.

Am 7. November fand in der rumänisch-orthodoxen Pfarrkirche „Hl. Antonius d. Große“ im 15. Wiener Gemeindebezirk, unter dem Vorsitz des Metropoliten Dr. Serafim Joantă, die Sitzung der Kirchengemeindeversammlung der Rumänisch-Orthodoxen Kirchengemeinde „Zur heiligen Auferstehung“ statt.

Anlaß war die Verabschiedung einer neuen Satzung, die in den letzten Jahren herangereift ist und mit Experten abgestimmt wurde. Die orthodoxen Rumänen in Österreich sollen in der Zukunft in drei Kirchengemeinden organisiert werden. Die Kirchengemeinde „Zur heiligen Auferstehung“ umfasst die Pfarren aus Wien, Niederösterreich und Burgenland; sie ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts und hat alle Rechten und Pflichten gemäß dem Orthodoxengesetz (1967). Sie unterseht der Jurisdiktion des rumänisch-orthodoxen Erzbistums für Deutschland, Österreich und Luxemburg mit Sitz in Nürnberg. In naher Zukunft sollen – nach diesem Vorbild – auch die Satzungen der zwei anderen Kirchengemeinden (für West- und für Süd—Österreich) verabschiedet werden.

Metropolit Serafim wies in seinem Eingangswort auf die wachsende Zahl der orthodoxen Rumänen in Österreich hin und betonte, dass durch diesen notwendigen Schritt der Dezentralisierung die pastorale Arbeit besser organisiert werden soll. Er würdigte die Verdienste des Bischofsvikars Dr. Nicolae Dura, die hervorragende Arbeit aller Priester der Kirchengemeinde und betonte die Notwendigkeit der Entstehung von neuen Pfarrgemeinden.

Zurzeit gibt es in der rumänisch-orthodoxen Kirchengemeinde von Wien, Niederösterreich und Burgenland 10 Pfarren, 3 davon in Wien. Weitere Pfarren gibt es in: Krems, Wiener Neustadt, St. Pölten, Oberpullendorf, Amstetten, Oberwart und Baden. An der Versammlung nahmen die Priester all dieser Pfarren samt ihren Pfarrgemeinderäten teil. Insgesamt gibt es in Österreich 25 rumänisch-orthodoxe Pfarren.

Als neuer Vorsitzender der Kirchengemeinde wurde der Wiener Theologe Dr. Ioan Moga gewählt, als sein Stellvertreter der Wiener Neustädter Priester Cătălin Soare. Dr. Nicolae Dura bleibt rumänisch-orthodoxer Bischofsvikar.

Zweiter Anlass der Versammlung war die Diskussion einer umfassenden Gemeindeoffensive Richtung mehr Klimaschutz bis hin zum Ziel einer Klimaneutralität. Es wurden praktische Vorschläge diskutiert und verabschiedet, die in den Gemeinden implementiert werden sollen: nachhaltiger Energieverbrauch, ökologische Kinder- und Jugendkurse und -projekte, die Arbeit an einem ökologischen Zertifikat für jede Pfarre, die Betonung der veganen Fastenpraxis (über 200 Tage im Jahr) als spirituell motivierten aber wichtigen Beitrag für den Klimaschutz, Wiederverwendung von Materialien, Verzicht auf Plastik in den verschiedenen Pfarraktivitäten.

Artikel von Pfr. Dr. Ioan Moga