Metropolit Serafim besucht Selb
Artikel von Pfr. Dr. Jürgen Henkel, aus: frankenpost.de
4.12.2014 – Mit einem ökumenischen Gottesdienst dankt die Evangelische Kirchengemeinde Erkersreuth für die Gottesdienste in der Marienkirche. Als Geschenk überreicht sie eine Ikone, die der Metropolit am Montag weiht.
Erkersreuth – Die evangelische Kirchengemeinde Erkersreuth wird in einem ökumenischen Gottesdienst am Montag, 8. Dezember, der katholischen Gemeinde für die Marienkirche eine große orthodoxe Ikone der Gottesmutter übergeben. Dazu wird hoher kirchlicher Besuch erwartet: der rumänische orthodoxe Erzbischof und Metropolit Serafim von Deutschland, Zentral- und Nordeuropa wird die Ikone weihen und die Predigt halten.
Der Gottesdienst findet ab 19 Uhr in der Marienkirche zu Erkersreuth statt und wird vom evangelischen Kirchenchor mit Stücken aus der orthodoxen Liturgie musikalisch umrahmt.
Vom Dezember 2008 bis August 2014 feierten die evangelischen Christen aus Erkersreuth ihre Gottesdienste nicht in der wegen Baufälligkeit geschlossenen eigenen Kirche Zum Guten Hirten, sondern in der katholischen Marienkirche der katholischen Gemeinde zu Erkersreuth. Dies ermöglichte, weiterhin im traditionellen Wechsel mit der Martin-Luther-Kirche von Selb-Plößberg abwechselnd in beiden Predigtstellen Gottesdienst zu feiern.
„Nachdem sich die Kirchenrenovierung so lange hingezogen hat, waren wir sehr dankbar, dass wir diese Möglichkeit hatten. Wir hätten sonst in Erkersreuth über Jahre keinen Gottesdienstraum zur Verfügung gehabt. Wir möchten unseren Dank nun auch mit einem bleibenden Geschenk ausdrücken: einer Ikone der Gottesmutter, die natürlich hervorragend zur Marienkirche in Erkersreuth passt“, sagt Pfarrer Dr. Jürgen Henkel. Der katholische Dekan Hans Klier und Pfarrer Henkel hoffen nun, dass möglichst viele evangelische und katholische Gemeindeglieder und an orthodoxer Liturgie interessierte Christen aus der Region zu dem Gottesdienst kommen.
Der orthodoxe Erzbischof und Metropolit zählt zu den ranghöchsten Vertretern der Rumänischen Orthodoxen Kirche. Er wirkt seit 1994 in Deutschland als Diasporabischof für die rumänischen orthodoxen Christen in Deutschland, Österreich und Luxemburg und war vorher Weihbischof in Hermannstadt in Siebenbürgen. Seit 2001 residiert der Metropolit in Nürnberg, wo die orthodoxe Kirche ein evangelisches Gotteshaus und Anwesen übernommen und zur orthodoxen Bischofskathedrale umgebaut hat.
Die rund 40 mal 60 Zentimeter große zu weihende Ikone ist handgemalt und stammt aus Rumänien. Sie zeigt die Gottesmutter Maria mit dem Christuskind im Arm. Der Metropolit wird diese nach dem orthodoxen Ritus weihen. Pfarrer Henkel und Vertrauensfrau Gerlinde Weber werden die Ikone anschließend an Dekan Hans Klier und Kirchenpflegerin Hildegard Reul übergeben. Im Anschluss an den Gottesdienst gibt es einen Imbiss und die Möglichkeit zum Gespräch im Gemeinderaum der katholischen Kirche.