10-jähriges Jubiläum der Rumänischen Orthodoxen Gemeinde in Plauen

Am Sonntag, dem 31. August 2025 feierte die rumänisch-orthodoxe Gemeinde in Plauen ihr Gemeindefest zu Ehren des Hl. Johann Jakob von Neamț und Hozeva. Dieses Patronatsfest war zugleich Ausdruck der Dankbarkeit der Gläubigen für das zehnjährige Bestehen der seelsorgerlichen Obhut durch die Rumänisch-Orthodoxe Metropolie in der deutschen Diaspora, zunächst als Filiale der Parohia in Chemnitz, doch mittlerweile als eigenständige Pfarrei. Drei Priester vollzogen gemeinsam die Feier der göttlichen Liturgie, an der sich rund 100 Gläubige beteiligten. Die Kirche war erfüllt von Gebeten, Gesängen und einer besonderen spirituellen Stimmung, die die Verbundenheit der Gläubigen spürbar machte.

In der Predigt über die biblische Begegnung zwischen unserem Erlöser Jesus Christus und dem reichen Jüngling erwähnte P. Athanasie unter anderem, dass das Nadelöhr, durch das das Kamel nicht hindurchgehen kann, Christus selbst ist, der wahre Spiegel des Menschen. Der Mensch, der reich ist an materiellen Dingen, seien es Gegenstände, eitlen Gedanken, sündigen Begierden oder irrigen Überzeugungen, kann sich in diesem Spiegel der Wahrheit nicht wiedererkennen und nicht durch ihn in das ewige Leben eingehen: „In das Reich Gottes einzutreten bedeutet, durch die Enge zu gehen, die uns von Hochmut und sündhaften Bindungen entkleidet, so wie ein Kind durch die Geburt ins Leben kommt. Nur wenn wir entleert und dadurch frei sind von allem, was wir besitzen, meinen oder begehren, können wir Gott wirklich in unser Herz aufnehmen und das Reich Gottes schon in diesem Leben erfahren.“

Deshalb sagte P. Athanasie: „Der Herr zeigt uns zwei mögliche Ausrichtungen des Lebens: die egoistische, narzisstische Haltung des Nehmens, Habens und Konsumierens, die die Quelle aller Konflikte dieser Welt ist, oder die produktive Ausrichtung der Gemeinschaft, des Schenkens, Wachsens und Sich-Entwickelns, im Wesentlichen die Fähigkeit, wahrhaft zu lieben. Christus ruft uns auf, diesen zweiten Weg zu gehen: Gib deine Gaben den anderen, und sie werden sich vermehren, Früchte der Liebe und Gemeinschaft bringen, und so könnt ihr Christus gemeinsam nachfolgen.“

P. Athanasie brachte außerdem seine Freude darüber zum Ausdruck, wieder inmitten der Gläubigen zu sein, die er fünf Jahre lang betreut hat, seit er diese Gemeinde gegründet hat.

Im Anschluss an den Gottesdienst waren alle zu einem traditionellen Gastmahl eingeladen. Auf der Wiese hinter der Kirche warteten Tische mit frisch Gegrilltem und einer Auswahl an rumänischen Spezialitäten. Bei herzhaften Speisen, angeregten Gesprächen und fröhlichem Beisammensein wurde das Fest zu einem Ort des frohen Wiedersehens, der Begegnung und des Austauschs – eine geistliche Heimat fern der Heimat.

Aufgezeichnet von Hypodiakon Alexander Galle