Fünf Jahre Institut, zehn Jahre Buchreihe

Nürnberg, 9. November. Seit fünf Jahren gibt es nun die ökumenische Gesellschaft „Ex fide lux – Deutsch-Rumänisches Institut für Theologie, Wissenschaft, Kultur und Dialog“. Im Rahmen der Mitgliederversammlung jüngst in Nürnberg blickten die Mitglieder auf die Aktivitäten seit der Gründung zurück und bestätigten Vorsitzenden Professor h. c. Hermann Schoenauer im Rahmen deer Neuwahlen des Vorstands im Amt.

2016 in der Rechtsform eines gemeinnützigen „eingetragenen Vereins“ gegründet, hat sich das Institut zum Ziel gesetzt, den ökumenischen Austausch zwischen den Kirchen des deutschsprachigen Raums und Rumäniens, besonders der Rumänischen Orthodoxen Kirche, zu fördern. Dies geschieht unter anderem mit Studientagen, Lesungen und Konferenzen, ökumenischen Begegnungen und auch der Buchreihe „Deutsch-Rumänische Theologische Bibliothek/DRThB“. Diese wurde 2011 von dem ehemaligen Akademieleiter der Evangelischen Akademie Siebenbürgen, dem bayerischen Theologen und Pfarrer Dr. Jürgen Henkel ins Leben gerufen. Mittlerweile ist das Institut „Ex fide lux“ Träger und institutioneller Herausgeber der Buchreihe.

Vorsitzender Hermann Schoenauer ging in seinem Bericht unter anderem auf die erste große ökumenische Konferenz zum Thema „Heiligenverehrung in Ost und West“ ein, die 2018 in Hermannstadt und Siebenbürgen stattfand und an der fast 90 Interessierte aus verschiedenen Kirchen und Ländern teilgenommen hatten. Bei der Konferenz waren hochkarätige Referenten wie Kardinal Gerhard Ludwig Müller aus Rom, der orthodoxe Metropolit Laurentiu von Siebenbürgen und Bischofsvikar Daniel Zikeli von der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien vertreten.

Schoenauer berichtete weiter von einem Besuch der Mitglieder im neuen Rumänischen Kirchenzentrum in München, einem ökumenischen Studientag über ein gemeinsames Dokument der Evangelischen Kirche in Deutschland/EKD und der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland zum Thema Sterbe- und Trauerbegleitung sowie der jüngsten ökumenischen Visite von Metropolit Andrei von Klausenburg in Bayern auf Einladung des Instituts. Dabei habe es hochkarätige Begegnungen unter anderem mit dem katholischen Bischof Rudolf Voderholzer in Regensburg sowie Buchpräsentationen in München, Nürnberg und Selb gegeben.

Das Institut stehe im Austausch mit ökumenischen, universitären und kirchlichen Einrichtungen in Deutschland, Rumänien und darüber hinaus. Leider habe die Corona-Pandemie 2020 und 2021 einige geplante Veranstaltungen vorläufig verhindert. „‘Ex fide lux‘ achtet bei Veranstaltungen und Büchern auf die ökumenische Ausgewogenheit und versteht sich als dreikonfessionell ausgerichtet. Orthodoxe, Katholiken und Protestanten sind gleichermaßen eingebunden und angesprochen“, machte Schoenauer deutlich, der schon früher als Rektor der Diakonie Neuendettelsau substanzielle Kontakte zur Rumänischen Orthodoxen Kirche aufgebaut und gepflegt hatte.

Jürgen Henkel wiederum, der bei „Ex fide lux“ für das inhaltliche Programm und die Buchreihe zuständig ist, warf einen Blick in die Zukunft. So planen das Institut und die Buchreihe 2022 einen Band zum Christentum im Banat im Blick auf Temeswar als Europäische Kulturhauptstadt 2023. Dort soll außerdem 2023 eine ökumenische Tagung in Zusammenarbeit mit der Metropolie des Banats stattfinden. Für 2024 ist eine Konferenz in Bukarest zur Geschichte der Monarchie in Rumänien angedacht. Genaue Planungssicherheit gebe es derzeit aber nicht wegen der Corona-Pandemie. Auch den weiteren Editionsplan der Buchreihe stellte Henkel den Mitgliedern vor.

Bei den Neuwahlen zum Vorstand wurde der bayerische Theologe Hermann Schoenauer als Vorsitzender im Amt bestätigt, als Stellvertreter wurde der rumänische orthodoxe Weihbischof Sofian von Kronstadt gewählt, der in München residiert. Schatzmeister bleibt Daniel Oehler (Karlsruhe), Schriftführer Bürgermeister Wolfram Göll (Schwabach/Kammerstein). Als Beisitzer wurden der Kulturreferent der Metropolie, Mönchspriester Ioan Popoiu, der rumänische orthodoxe Dekan von München, Alexandru Nan, sowie der evangelische Theologe Sebastian Schäller und der katholische Theologe Sebastian Knapp gewählt.

Die Mitglieder beriefen außerdem per Beschluss erstmals seit der Gründung den satzungsmäßig möglichen Wissenschaftlichen Beirat des Instituts. „Unser Institut und dessen Arbeit haben sich etabliert. So können wir nun auch einen Wissenschaftlichen Beirat einsetzen“, betonte der wiedergewählte Vorsitzende Hermann Schoenauer. Diesem Gremium gehören Metropolit Serafim von Deutschland, Zentral- und Nordeuropa (Nürnberg), der katholische Sozialethiker Professor Dr. Elmar Nass (Hochschule für Katholische Theologie Köln) und die Politikwissenschaftlerin Dr. Anneli Ute Gabanyi aus Berlin an. J. H.     

Nähere Infos: www.exfidelux.de (Institut); www.drthb.de (Buchreihe)

Pfr. Jürgen Henkel , Selb-Erkersreuth

BU: Vorsitzender Hermann Schoenauer (2.v.r) wurde im Amt als Vorsitzender bestätigt und führt das Institut „Ex fide lux“ für weitere vier Jahre. Dem Wissenschaftlichen Beirat gehören künftig Metropolit Serafim (links) und Dr. Anneli Ute Gabanyi (3.v.l.) an. Mit im Bild  Dr. Silvia Irina Zimmermann (2.v.l.), Pfarrer Dr. Jürgen Henkel (3.v.r.) und Prof. Dr. Anton Sterbling (rechts). Foto: Wolfram Göll