„Galaţi 2020“ – Unterprojekt: Planung eines Kinderkrebszentrums

Im Rahmen der Initiative „Galaţi 2020“ ist die Realisierung eines Zentrums für die Behandlung von krebskranken Kindern in der Region an der Unteren Donau mit Sitz in Galaţi einen guten Schritt weitergekommen. Vom 18. bis 21. Juli 2016 war die deutsche Expertengruppe für dieses Zentrum zu Beratungen in Galaţi. Sie wurde geleitet von Seiner Eminenz Metropolit Serafim, Nürnberg, und in Galaţi empfangen von Seiner Eminenz Erzbischof Casian. Die Initiative „Galați 2020“ steht unter der Schirmherrschaft der Rumänischen Orthodoxen Kirche. Aus diesem Grund sind die beiden Hierarchen permanent in den Fortschritt bei den Planungen einbezogen.

 

 An der Sitzung am Dienstag, 19. Juli, im Konferenzsaal des Kinderkrankenhaus „St. Johannes der Evangelist“ in Galaţi konnten in großer Runde alle wesentlichen Punkte besprochen werden. Teilnehmende waren: die beiden Hierarchen, die deutsche Delegation, Oberbürgermeister Ionuț Pucheanu, Regierungspräsident Dorin Otrocol, Vorsitzender des Rates des Regierungsbezirks Costel Fotea, Dekan der Fakultät für Medizin der Universität „Untere Donau“ Prof. Dr. Aurel Nechita, Direktorin der Klinik für Kinder Dr. Victorita Stefanescu, der städtische Referent für Anträge bei der EU Costel Hanţa sowie weitere Vertreter der lokalen Behörden, zu deren Zuständigkeitsbereich der Bau einer Kinderkrebsklinik im Südosten von Rumänien gehört.

Nach einleitenden Worten durch die beiden Hierarchen und Prof. h. c. Manfred Wagner, ehemaliger Partnerschaftsbeauftragter der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, folgte eine PowerPoint-Präsentation mit dem Titel „Pediatric Cancer Center (PCC) Galaţi. Machbarkeits- und Entwicklungsstudie“. Erstellt wurde sie von Dirk Rothfuss (Heidelberg), einem bekannten Spezialisten für den Bau von Krankenhäusern sowie von dem Krankenhausplaner Hans-Joachim Deinerth (Berlin) und dem Wirtschaftsberater Hans Füller (Weinheim). Von ihnen wurden verschiede Möglichkeiten für die Realisierung untersucht. Sie empfahlen den Verantwortlichen in Galaţi eine entsprechende Einrichtung in der bereits bestehenden Kinderklinik unterzubringen. Zusätzliche Räumlichkeiten sollen ggf. mit diversen modularen Anbauten gewonnen werden. Durch die Studie wurde auch die Vorbereitung und Spezialisierung des medizinischen Personals für die Diagnose, Behandlung und Therapie von Kindern mit Krebs berücksichtigt.

Alle zuständigen und verantwortlichen Personen haben dem Konzept, das von der deutschen Expertengruppe erstellt wurde, zugestimmt und es nachdrücklich begrüßt. Bei weiteren Gesprächen wurde das weitere Vorgehen detailliert geplant. Die Gespräche wurden moderiert von Hans Füller, einem Wirtschaftsingenieur, der sich viele Jahre als Vorsitzender der evangelischen Wirtschaftsgilde auch für ethische Verhaltensweisen in der Wirtschaft einsetzte.

Um die Kosten der Planungsstudie finanzieren zu können, wurden in Deutschland Spenden gesammelt. Die Gruppe hat hierzu einen Flyer erstellt. Das Diakonische Werk der Evangelischen Landeskirche in Württemberg stellte zusätzlich einen Betrag zur Verfügung. Seine Eminenz Erzbischof Casian sowie die Verantwortlichen des Regierungsbezirks, der Universität und der Stadt dankten der deutschen Delegation für ihren hohen Einsatz für das Projekt und allgemein für die Menschen an der unteren Donau.

 

Vor der Heimreise der deutschen Delegation wurde diese in der deutschen Botschaft in Bukarest vom Leiter des Wirtschaftsdienstes der Botschaft, Sebastian Gromig und seiner Mitarbeiterin Cristina-Dora Raiciu, empfangen. Die Verbindung zur Botschaft ist über das Staatsministerium in Stuttgart hergestellt worden. Der deutschen Vertretung in Bukarest wurde das Vorhaben präsentiert. Außerdem wurde – soweit das für eine Botschaft möglich ist – um Unterstützung für die nächsten Schritte gebeten, damit das Vorhaben zum Ziel geführt werden kann. Weitere Besprechungspunkte waren die allgemeine Lage von Stadt und Region Galaţi sowie insgesamt der Situation in Rumänien und im Besonderen an der unteren Donau. Als gravierend für die Region Galaţi gilt der Mangel einer schnellen Zugverbindung, einer Autobahn sowie eines Flughafens. Das Fehlen dieser bedeutenden Teile der Infrastruktur bremst gegenwärtig die wirtschaftliche Entwicklung. Die Initiative „Galaţi 2020“ wird sich damit zu befassen haben.

 


 

Prälat Prof. h.c. Manfred Wagner, Schönaich

Filmreportage: Trinitas TV und VOX Tv Galați