Panorthodoxes Hochamt und Hirtentreffen in Hannover

 Hierom. Athanasie Ulea

Am 14. Mai 2015 fand in Hannover der diesjährige panorthodoxe Priestertag statt. In diesem Jahr waren vor allem die Kleriker der nördlichen und östlichen Bundesländer eingeladen, obwohl alle Geistlichen der Diözesen der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland (OBKD) teilnehmen konnten. Der Priestertag begann mit der Feier der Bischöflichen Göttlichen Liturgie unter der Leitung Seiner Exzellenz Sofian von Kronstadt, Weihbischof der Rumänisch-Orthodoxen Erzdiözese von Deutschland, Österreich und Luxemburg und Delegat der OBKD und unterstützt  von je einem Vertreter der anderen orthodoxen Kirchen. Die Veranstaltungen fanden im Orthodoxen Zentrum in Hannover statt, wo sich die serbische Gemeinde des Hl. Sava und die griechische Gemeinde der Hl. Drei Hierarchen befinden.

In der Eröffnungsrede des Treffens sprach Seine Exzellenz Sofian über geistliche Vaterschaft und ihre große Bedeutung für das Hirtenamt. Mit Seinen eigenen Worten, spricht Vater Sofian gern über dieses Thema, zum Einen angesichts Seiner vielfältigen Erfahrungen als Jünger des bedeutenden rumänischen Geistlichen Vaters Teofil Părăian, andererseits auch aufgrund der besonderen Bedeutung der geistlichen Vaterschaft im täglichen spirituellen Leben. In einer Welt, wo sogar die spirituellen Informationen relativ leicht zugänglich sind, scheine die geistliche Vaterschaft ihre Bedeutung verloren zu haben. Aber ein geistlicher Vater liefere nicht nur Informationen, sondern Leben. Ein geistlicher Vater bietet nicht einfach eine Reihe von Anleitungen, die ebenso gut in Büchern zu finden wären, sondern ein Vorbild des geistlichen Lebens. Unter Berufung auf die Worte von Vater Theophilus meinte Vater Sofian: „Das Christentum ist Leben, kein Eis.“ Wie sich Eltern sich um das wohlbehütete Heranwachsen ihrer Kinder kümmerten, so sorge auch ein geistlicher Vater für seine geistlichen Kinder.

Während des Treffens wurden wichtige Themen diskutiert: die Seelsorge an den Gläubigen ebenso, wie der Religionsunterricht und die Notwendigkeit einer engeren Zusammenarbeit zwischen den orthodoxen Gemeinden verschiedener Nationalitäten.