Ein neuer Band über die Heiligen der deutschen Lande

Erzpriester Alexandru Nan: Vorbilder über die Zeiten – Weitere Heilige der deutschen Lande. Edition Hagia Sophia, Wachtendonk 2024, 194 Seiten.

„Wenn wir ‚den Gekreuzigten‘ vergessen und die Heiligen ignorieren, wird Europa (insbesondere Westeuropa) seine Identität, seine Kraft und seine Schönheit verlieren“ (S. 16). Demgemäß erschien – nach der Vorlage des ersten Bandes Heilige der deutschen Lande (Wachtendonk, 2024) – im November 2024, wie ein Lichtblick in einer zunehmend säkularisierten Welt, der zweite Band mit weiteren 26 Heiligenviten der Alten ungeteilten Kirche unseres Landes. Darin nimmt uns der Münchner Buchautor und Erzpriester Dr. Alexandru Nan erneut mit auf eine erbauende Reise voller interessanter Historie und inspirierender Heiligenviten – darunter:

  • die des Heiligen Wundertäters Alto (8. Jh.), ein bedeutender bayerischer Missionar, der in der Nähe von Dachau wirkte und mit der Hilfe von König Pippin dem Jüngeren das Kloster Altomünster erbauen ließ, um den Armen zu helfen, und während der heiligen Liturgie gewürdigt wurde, Christus zu schauen (ab S. 109);
  • oder des Heiligen Fridolin von Säckingen (5. Jh.), Apostel der Alemannen, der einer Adelsfamilie aus dem Frankenreich entstammte und mit dem Kloster Säckingen das erste Kloster Süddeutschlands und auf germanischem Boden errichtete, womit er entscheidend zur Christianisierung der Alemannen beitrug (ab S. 120).

Auch wird jeweils eindrucksvoll beschrieben:

  • ein Medaillon der Heiligen Irmgard (9. Jh.), Tochter König Ludwigs des Deutschen (843-876) und Äbtissin des Klosters Chiemsee, die für ihre große Frömmigkeit und Sorge um die Armen bekannt war (ab S. 152);
  • und des Heiligen Florian von Linz, Schutzpatron gegen Feuer und Überschwemmung, der als Römischer Offizier den heidnischen Götzen nicht opfern wollte, sondern mutig bekannte: „Ich bin Christ!“ (ab S. 135).

Weitere Heilige, die in dem vorliegenden zweiten Band präsentiert werden, sind im Einzelnen:

  • Magnus (Apostel des Landkreises Allgäu),
  • Maximin von Trier (Kämpfer gegen den Arianismus),
  • Emmeram von Regensburg (Missionsbischof in Bayern),
  • Nicetius (mutiger Bischof von Trier),
  • Cassius und Florentius von Bonn sowie Gereon von Köln und Viktor von Xanten (Soldatenheilige und Märtyrer der Thebäischen Legion),
  • Leonhard von Limoges (in Bayern sehr verehrt),
  • Eucharius, Valerius und Maternus (die ersten Bischöfe von Trier),
  • Wunibald von Heidenheim (Mönch und angelsächsischer Missionar),
  • Severin (Apostel der Provinz Noricum),
  • Agricius von Trier (wichtiger Bischof in Gallia Belgica unter dem Hl. Kaiser Konstantin dem Großen),
  • Walburga von Heidenheim (Wundertäterin und Verwandte des Hl. Bonifatius),
  • Liudger (Apostel Westfalens),
  • Alban von Mainz (Kämpfer gegen die Arianer),
  • Goar (der um des Einsiedlerlebens willen vor der Bischofsweihe floh),
  • Liborius von Paderborn (Bischof von Le Mans), Hl. Sebaldus (Beschützer Nürnbergs) und Hl. Bischof Paulinus von Trier (Verfechter der nicäanischen Lehre).

Wenn wir die Heiligen ehren, dann ehren wir ihr Urbild, dann ehren wir Gott, Der sie ja zu seinen „Hausgenossen“ gemacht hat (vgl. Eph 2,19). Als „Mitbürger der Heiligen“ besitzen sie Freimut in Christo und treten stets für diejenigen ein, die sie treu und in aller Demut um Hilfe bitten. Auch können wir an ihnen den Sinn des Lebens erkennen, denn Gott beruft uns alle zur „Heiligung“ (vgl. 1. Thess 4,3). Diese Heiligung ist möglich, der Schmale Pfad existiert, wie SE Metropolit Serafim im Vorwort unterstreicht: „Der Mensch findet seine Erfüllung, so wie es seine Natur von ihm verlangt, nur, wenn er den Weg der Heiligkeit wählt, der, wenn er auch schmal und mit vielen Mühen verbunden ist, zum ewigen Leben führt“ (S. 13).

Rezension von Diakon Julian Dettling, M. Sc., München