Frühjahrsvollversammlung 2018 der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland
Berlin – Vom 2.-4. März traten die Bischöfe der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland (OBKD) in Berlin zu ihrer Frühjahrsvollversammlung zusammen. Die Beratungen begannen in der serbischen orthodoxen Gemeinde des hl. Sava in Berlin-Wedding mit einem Vortrag des Beauftragten der OBKD am Sitz des Bundestages und der Bundesregierung, Archimandrit Emanuel Sfiatkos, in dem er über seine Arbeit und die Kontakte zu den Regierungsstellen berichtete und eine Intensivierung der Beziehungen zwischen der Orthodoxen Kirche und den politischen Einrichtungen in Deutschland anregte.
Der Vorsitzende der OBKD, Metropolit Augoustinos von Deutschland, unterstützte vehement diesen Gedanken: „Wir sind in der Zwischenzeit über zwei Millionen“; und daraus folge, dass die Orthodoxe Kirche sich immer mehr in diesem Land verwurzeln und für seine Zukunft auch Verantwortung mittragen müsse.
Nach der gemeinsamen Feier der Vesper, der der Erzpriester Veljko Gačić vorstand, trafen die Mitglieder der OBKD mit Vertretern des Ökumenischen Rates Berlin-Brandenburg zusammen. In Vertretung des römisch-katholischen Erzbischofs von Berlin, Dr. Heiner Koch, der wegen der Trauerfeier für den ermordete n Priester Gandoulou aus seiner Diözese verhindert war, nahm Weihbischof Dr. Matthias Heinrich an dem gemeinsamen Abendessen teil. Metropolit Augoustinos betonte in seiner Tischrede auch hier die Wichtigkeit einer öffentlichen Präsenz der Orthodoxen Kirche in Deutschland, besonders auch im Blick auf den notwendigen offenen Dialog u. a. mit dem Islam.
Am nächsten Tag trat die OBKD zu ihrer Arbeitssitzung im Russischen Haus der Wissenschaft und Kultur in der Friedrichstraße zusammen. Neben den Berichten des Vorsitzenden und des Generalsekretärs sowie Informationen über Entwicklungen in den einzelnen Kommissionen der Bischofskonferenz und Etatberatungen stellte insbesondere der in Deutschland sich in mehreren Bundesländern entwickelnde konfessionell-kooperative Religionsunterricht ein Thema dar. Die Bischöfe ließen sich von der Koordinatorin für Orthodoxen Religionsunterricht in Nordrhein-Westfalen, Dipl.-Theol. Kerstin Keller, über diese Entwicklung und mögliche Auswirkungen auf den Orthodoxen Religionsunterricht informieren. Sie betonen, dass ein konfessioneller orthodoxer Unterricht, wie er in den Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen ministeriell eingeführt ist, zweifelsohne das anzustrebende Ziel ist. Da aber auf Grund einer an etlichen Orten gegebenen Minderheitensituation eigene orthodoxe Lerngruppen manchmal nur schwierig oder gar nicht zu realisieren sind, soll auch sondiert werden, wie gegebenenfalls Kooperationsmöglichkeiten denkbar sein könnten, wenn dabei das orthodoxe Element bewahrt werden kann.
Die Bischöfe verabschiedeten auch den Fastenbrief 2018 der OBKD.
Im Anschluss an die Arbeitstagung lud der neue Leiter der Berliner Diözese der Russischen-Orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats, Erzbischof Tichon von Podolsk, der erstmals an einer Sitzung der Bischofskonferenz teilnahm, zu einem Empfang. Erzbischof Tichon betonte: „.Alle zusammen bilden wir ein einziges Ganzes, das Volk Gottes, das Erbe Christi, Seine Kirche. … Heute, unter den Bedingungen der komplexen internationalen Beziehungen, haben die Kontakte und wechselseitigen Beziehungen der Bischöfe, des Klerus und der Herden der orthodoxen Diözesen eine besondere Bedeutung gewonnen. Sie vereinen Menschen, die den einen Glauben und gemeinsame geistliche Werte bekennen, Menschen, die ein Bindeglied zwischen den Ländern werden können.“
Am Sonntag, dem 4. März, endete die Frühjahrsvollversammlung mit der gemeinsamen Feier der Göttlichen Liturgie in der griechisch-orthodoxen Kirche „Christi Himmelfahrt“ in Berlin-Steglitz mit Teilen in griechischer, kirchenslawischer, arabischer und deutscher Sprache. Ihr standen Metropolit Augoustinos von Deutschland (Ökumenisches Patriarchat), Bischof Johannes von Palmyra (Patriarchat von Antiochien), Erzbischof Tichon von Podolsk (Moskauer Patriarchat), Erzbischof Agapit von Stuttgart (Russische Orthodoxe Kirche im Ausland) und Bischof Vasilios von Aristi (Ökumenisches Patriarchat) vor. Im Anschluss an die Liturgie wandten sich die Bischöfe mit kurzen geistlichen Worten an die zahlreich versammelte Gemeinde und betonten die Wichtigkeit der Einheit der Orthodoxie, wie in aller Welt, so in Deutschland.
ORTHODOXE BISCHOFSKONFERENZ IN DEUTSCHLAND
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