Pirmin-Reliquienübergabe an der rumänisch-orthodoxen Kirchengemeinde Ludwigshafen
Am Donnerstag, den 03. November 2022, überreichte Seine Eminenz Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann die Reliquie des Hl. Pirmin, als „Zeichen unserer tiefen ökumenischen Verbundenheit“, an die vor kurzem gegründete rumänisch-orthodoxe Gemeinde in Ludwigshafen.
In der römisch-katholischen Kirche Hl. Geist in Ludwigshafen ist die rumänisch-orthodoxe Gemeinde „Heilige Trinität, Heiliger Erzengel Rafael und Heiliger Pirmin, Beschützer der Pfalz” zu Gast. In Rahmen einer feierlichen orthodoxen Vesper der Gemeinde, die von Seiner Eminenz Metropolit Dr. Serafim Joantă am 3. November 2022 zelebriert wurde, hat Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann der Rumänisch-Orthodoxen Kirchengemeinde eine Reliquie des Heiligen Pirmin überreicht.
Gegen 18.30 Uhr gingen alle orthodoxen Geistlichen in prächtigen Gottesdienstgewänden, an der Spitze geleitet von Metropolit Serafim und der Evangeliar-tragende Gemeindepfarrer Dr. Constantin Prihoancă, in eine feierliche Prozession im Vorraum der Kirche um Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann entsprechend der Kirchentradition zu empfangen. Nach rumänischer Tradition wurde Bischof Wiesemann auch mit Brot und Salz willkommen geheißen. Sofort danach zogen die beiden Bischöfe in die Kirche ein. Die Gemeinde sang dazu das Troparion des Hl. Pirmin.* Während des Gottesdienstes ist die Reliquie des Hl. Pirmin auf dem Altar neben das Evangeliar gelegt worden.
Metropolit Dr. Searfim Joantă sprach in seiner Empfangsrede einen besonderen Dank, auch im Namen der Lokalgemeinde, an Bischof Wiesemann für „das wertvolle Geschenk, das unseren Glauben und unsere Frömmigkeit stärken wird.“ aus. Die aus Innsbruck (Tirol, Österreich) durch die Vermittlung des Bischofs Wiesemann kommende Reliquie ist für die orthodoxe Kirchengemeinde von allerhöchster Bedeutung.
An der feierlichen orthodoxen Vesper mit Artoklasia (Agape-Feier) nahmen neben den orthodoxen Priester und Diakonen auch Dekan Dominik Geiger und Pfarrer Alban Meißner teil.
Die Predigt seiner Eminenz Dr. Wiesemann bezog sich auf die gemeinsamen Glaubensfundamenten, die stärker sind als die konfessionellen Isolationsmauern.
Das dreifache Patronat der rumänischen Kirchengemeinde habe ihn sehr beeindruckt. „Gott selbst steht am Beginn des Namens ihrer Gemeinde – Heilige Trinität“, so Dr. Wiesemann. Der Heilige Erzengel Rafael sei nicht nur der Patron der Reisenden und Auswanderer, und daher „ein sehr passender Patron für Ihre Gemeinde, da Ihre Mitglieder zum größte Teil Auswanderer sind”, sondern auch, nach jüdischer Tradition, hat er Noah die Anleitung zum Bau der Arche übergeben. Der Heilige Pirmin als dritten Namenspatron wurde vom Bischof „als klares Bekenntnis, dass Sie hier Wurzeln schlagen wollen“ gewertet.
Der Altdekan Herrn Pfarrer Alban Meißner und die Abgeordnete Marion Schneid, Leiterin der Zukunftsfelder Bildung und Kultur im Landesparlament, haben auch entsprechende Grußworte an die Anwesenden gerichtet.
Nach dem gemeinsamen Schluss-Segen vom Metropoliten und Bischof salbten die beiden Geistlichen die Anwesenden, die anschließend die neue Reliquie verehrten.
Beim Vesperbrot hat eine kleine musikalische Vorführung des Kanons in D-Dur von Johann Pachelbel, unter der Leitung von Ionel Chiriță, den Abend ausklingen lassen.
* Als Richtschnur des Glaubens und Bild der Sanftmut, als Lehrer der Enthaltsamkeit hat dich die Wahrheit aller Dinge deiner Herde erwiesen. So hast du in Demut das Höchste erworben, in Armut den Reichtum, heiliger Bischof Pirmin, bitte Christus, unseren Gott, unsere Seelen zu retten. Amen.