Tag der offenen Türen in Offenbach: Rumänische und bulgarische Organisationen stellten sich und ihre Arbeit am 10. Oktober vor
Artikel vom: www.offenbach.de
Rumänisch-Orthodoxe Kirchengemeinde St. Nikolaus e.V.
„Wir machen unser Engagement für Offenbach sichtbar“ lautete das Motto des Tages der offenen Türen von vier Organisationen der Bevölkerung aus Rumänien und Bulgarien.
Sichtlich beeindruckt zeigte sich Stadrat Stefan Färber beim Betreten des Kirchensaals der Rumänischen Gemeinde in der Backstraße. Gemeinsam haben die Mitglieder der Gemeinde die Werkhalle einer ehemaligen Dachdeckerfirma mit prachtvollen Gemälden gestaltet.
Die Gemeinde hatte das Gelände 2001 erworben, nachdem sie die Kapelle der Isenburger Schlosses nicht mehr nutzen konnten. Dort hatte sie über 20 Jahre Gottesdienst gefeiert. „Typisch Offenbach“, meinte Färber, der die Veranstaltung in Vertretung von Stadtrat und Integrationsdezernent Dr. Felix Schwenke eröffnete, „dass sich vieles erst auf den zweiten Blick erschließt.“ Eine solche Pracht habe er in dem unscheinbaren Gebäude nicht vermutet. Andererseits kaum überraschend, schließlich habe er die Gemeinde bereits als überaus engagiert erlebt. Für ihre Arbeit, vor allem die Integration der rumänischen Zuwanderer unterschiedlicher sozialer Schichten in Offenbach, wurde die Gemeinde 2015 mit dem Integrationspreis der Stadt Offenbach ausgezeichnet.
„Zum Bild über die Zuwanderer aus Rumänien und Bulgarien in Deutschland gehören neben Herausforderungen und Problemen auch viele Erfolgsgeschichten gelungener Integration, nicht zuletzt auch die Aktivitäten vieler engagierter Initiativen von Rumänen und Bulgaren für die Integration und unser Gemeinwesen. Darin drückt sich ein vorbildlicher Bürgersinn aus, den wir hoch schätzen und anerkennen“. Mit dem Tag der offenen Tür unterstützt die Stadt Offenbach die Vereine und Gemeinden in ihrem gemeinsamen Wunsch, diese Seite des positiven Engagements für alle Bürgerinnen und Bürger noch besser sichtbar zu machen.
Was die Mitglieder der Organisationen neben ihrer Arbeit in Vollzeit für die ganze Region leisten, bekommt die Öffentlichkeit nicht immer mit. Es sind langjährig in Deutschland etablierte Menschen aus verschiedenen Berufszweigen. Ehrenamtlich unterstützen sie die neuen Zuwanderer aus ihren Herkunftsländern beim Erlernen der deutschen Sprache und der Orientierung im Land. Dazu gehören Hilfe bei Ämtergängen, Behördenkorrespondenz, Deutsch- und Nachhilfekurse für Jung und Alt. Die Vereine machen dies zusätzlich zu ihrem eigentlichen Vereinszweck der Kultur- und Bildungsarbeit bzw. der kirchlichen Aufgaben. Der Einzugskreis der Organisationen reicht bis Frankfurt und Hanau. Auch die auswärtigen Mitglieder engagieren sich für die gute Integration in Offenbach.
Der Verein CROM e.V. zur Förderung der rumänischen Kultur besteht seit 1999 und teilt sich mit anderen Vereinen und Organisationen Räume im Familienzentrum an der Arthur-Zitscher-Straße 11. Anlässlich des Tag der offenen Tür hatten die Mitglieder eine Fotoausstellung mit Aufnahmen aus Rumänien vorbereitet. CROM mit Sitz in Offenbach a.M. unterstützt mit fast 100 Mitgliedern die Kultur- und Integrationsarbeit in Rhein-Main und wurde gemeinsam mit der Rumänischen Gemeinde 2015 mit dem Integrationspreis der Stadt Offenbach ausgezeichnet. Dorothea Krampol, stellvertretende Vorstandsvorsitzende erläuterte beim Gang durch die Ausstellung „Rumänien: Menschen und Landschaften“ die Arbeit ihrer Initiative: Von Brauchtumspflege über Beratungsstunden und Deutschkurse reicht das Angebot, „vor allem Übersetzungen sind sehr gefragt“.
Bulgaren in Offenbach e.V. und Bulgarischer Studentenverein Frankfurt e.V.
„Neu gegründet heißt nicht unerfahren“: mit Infoveranstaltungen über die gemeinnützige Arbeit in Projekten wie beispielsweise der Berufsberatung von Studierenden für Schüler präsentierten sich die Bulgarischen Vereine im Stadtteilbüro Mathildenviertel.
Foto: © Stadt Offenbach