Wien: Orthodoxe Theologen setzen Zeichen für Kircheneinheit
Wien, 24.02.2020 (KAP) In Wien wurde dieser Tage der „Arbeitskreis orthodoxer Theologinnen und Theologen im deutschsprachigen Raum“ gegründet. Zwanzig orthodoxe Fachleute aus Deutschland, Österreich und der Schweiz versammelten sich dazu vergangene Woche an der Universität Wien. Der Wiener orthodoxe Theologe Ioan Moga, einer der Initiatoren des Arbeitskreises, erklärte am Montag gegenüber „Kathpress“, dass es einen solchen orthodoxen Zusammenschluss bislang nicht gegeben habe. Der Arbeitskreis soll dem wissenschaftlichen Austausch sowie der Vernetzung im deutschsprachigen Raum dienen und die theologischen Kräfte bündeln.
Die Theologen gehören unterschiedlichen orthodoxen Kirchen an, u.a. der griechisch-orthodoxen, russisch-orthodoxen, serbisch-orthodoxen und rumänisch-orthodoxen. Sie verstünden sich freilich ausdrücklich nicht als offizielle Vertreter ihrer jeweiligen Kirchen, sondern wollten auf akademischer Ebene ein Zeichen für die orthodoxe Einheit setzen, so Moga: „In Zeiten innerorthodoxer Zerbrechlichkeit wollen wir damit ein klares Zeichen in der Gegenrichtung setzen.“
Weitere Professoren und Dozenten hätten bereits ihr Interesse am Arbeitskreis bekundet, sagte Moga. Für das Frühjahr 2021 ist das nächste Arbeitstreffen in Deutschland geplant. Dazu wird dann auch eine öffentliche Fachtagung abgehalten.
Zu den Initiatoren des Arbeitskreises gehören neben Moga auch Prof. Athanasios Vletsis (Universität München), Prof. Assaad Elias Kattan (Münster), Anna-Briskina Müller (Halle) und Evhenija Danilovich (Münster). Am Rande der Zusammenkunft an der Universität Wien trafen die orthodoxen Theologen auch mit dem neuen Lehrstuhlinhaber für Ostkirchenkunde an der örtlichen Universität, Prof. Thomas Nemeth, zusammen.
Artikel aus: Kathpress.at