Konferenz über Beichte und Schuldgefühle in der serbischen Gemeinde in München-Hasenbergl 

Mit dem Segen Seiner Eminenz Metropolit Serafim und auf Einladung des Pfarrers Dragiša Jerkić, besuchte Vater Athanasie Ulea die Serbische Gemeinde in München-Hasenbergl. Nach der Heiligen Liturgie hielt er einen Vortrag zum Thema „Das Sakrament der Beichte aus geistlicher und psychologischer Sicht”, in dem er insbesondere auf die Frage des Schuldgefühls einging. Vater Athanasie sprach zu den Zuhörern über das Schuldgefühl als Äquivalent zum Schmerz auf der Seelenebene und die wesentliche Rolle, die es bei der Selbsterkenntnis vor dem Beichtvater spielt. Unter Bezugnahme auf den Mechanismus der „Apoptose, des programmierten Zelltodes, bei dem sich besonders kranke oder gealterte Zellen selbst zerstören“, sagte der Vater, dass „die Schuld diese Rolle auf der geistigen Ebene spielt, da sie die bewusste oder unbewusste Art und Weise ist, in der die Seele versucht, sündige Gedanken, Wünsche oder Handlungen zu beseitigen“. Außerdem, wenn der Mensch seinem Gewissen nicht gehorcht, „bringt das Unterbewusstsein durch andere Schutzmechanismen der Seele den Körper dazu, nachzugeben und die Schutzmechanismen des Körpers herabzusetzen, so dass er krank wird oder sich irrt, damit der Mensch wenigstens auf diese Weise demütig wird und durch Reue die Sünde weglässt“. Wenn auch diese nicht beachtet werden, wenden sich Gesellschaft und Natur gegen den Menschen, der die Sünde nicht verlassen will, und bekämpfen ihn.

Die Fragerunde war voller Dynamik und ermutigte zu einer vertieften Reflexion des präsentierten Themas. Die Antworten des geistlichen Vaters bezogen sich auf eine breitere Palette innerer Anliegen der Teilnehmer, wie zum Beispiel die Art und Weise, wie man mit Kindheitstraumata umgeht, und sogar das Gefühl der vermeintlichen Ungerechtigkeit, das Adam in Bezug auf seinen Zugang zur Göttlichkeit empfand, was ihn tatsächlich dazu veranlasste, in Sünde zu fallen.

 

Vater Athanasie ist Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Diözesanberater und Koordinator des pastoral-liturgischen und missionarischen Sektors der Erzdiözese.

 

Verfasst von Diakon Ștefan Umbrărescu