Passau-Vilshofen: Gemeinsam singen, beten und feiern
Art. von Elke Rott, www.pnp.de
Rumänisch-orthodoxer Kirchenchor begeistert mit Tradition und Gemeinschaft – Vilshofen. Einen Klangkörper der besonderen Art bildet der Kirchenchor der rumänisch-orthodoxen Gemeinde in Vilshofen. Seine mehrstimmigen Gesänge, geprägt von der reichen Tradition der rumänischen Orthodoxie, verzauberten die Zuhörer mit ihrer Intensität und Wärme. Die kraftvollen Bass-Stimmen, die melodiösen Soprane und die harmonischen Chöre bildeten zusammen eine einzigartige Klangkulisse, die die Herzen berührte.
Am Wochenende hatte die Gemeinde mit einem festlichen Konzert ihres Kirchenchors die Herzen der Gläubigen und Besucher gleichermaßen erfreut. Der Auftritt war mehr als nur ein musikalisches Ereignis – er spiegelte die tiefe Verbundenheit der Gemeinde, ihre reichen Traditionen und die Vorfreude auf das bevorstehende Weihnachtsfest wider.
Die mehrstimmigen Gesänge, die seit Jahrhunderten von Generation zu Generation weitergegeben werden, erklangen in einer frischen Interpretation. Der Chor verbindet auf beeindruckende Weise die Spiritualität der Vergangenheit mit den Herausforderungen der Gegenwart und ist somit ein lebendiges Beispiel für die Vielfalt und die Bereicherung, die durch die Begegnung verschiedener Kulturen entsteht.
Die Mitglieder des Chors vereint ihre gemeinsame Leidenschaft für die Musik und ihren Glauben. Ihre Auftritte sind ein Zeugnis für die Kraft der Musik, Menschen zusammenzubringen und Brücken zu bauen. Dabei sind die Mitglieder nicht nur Sänger, sondern auch Freunde und eine große Familie.
In der rumänisch-orthodoxen Gemeinde in Vilshofen wird der Glaube nicht nur in den Worten von Priester Marius Jidveian, sondern auch in der Musik zum Ausdruck gebracht. Um den rumänisch-orthodoxen Chor zu hören, reiste auch die Passauer Bürgermeister-Stellvertreterin Erika Träger nach Vilshofen und erfuhr somit Besonderheiten über die dort ansässige rumänisch-orthodoxe Glaubensgemeinschaft.
Die Besonderheit des Konzerts lag nicht nur in der musikalischen Darbietung, sondern auch in der besonderen Atmosphäre des Gemeindehauses. Die filigranen, von rumänischen Meistern handgeschnitzten Stühle, die den Raum entlang der langen Wände säumen, luden dazu ein, dem Konzert zu lauschen und den Gottesdiensten beizuwohnen. Die Gläubigen – die Frauen auf der einen, die Männer auf der anderen Seite, sich gegenüber sitzend – bildeten eine Gemeinschaft, deren Zusammenhalt deutlich spürbar war.
Traditionell wird die Vorweihnachtszeit sechs Wochen vor Weihnachten gefeiert. In dieser Zeit legen viele Gläubige Wert auf eine vegane Ernährung, um sich auf das Fest vorzubereiten. Nach den Gottesdiensten und Veranstaltungen treffen sich die Gemeindemitglieder zu gemeinsamen Mahlzeiten, bei denen in der Fastenzeit typische rumänische Speisen wie Salat, Polenta und Fisch serviert werden. Letzterer allerdings nur an Wochenenden und besonderen Tagen wie dem Nikolaustag. Ab dem 24. Dezember darf wieder alles gegessen werden.
Bei allen war die Freude über das Konzert spürbar groß. Die Kinder rannten danach fröhlich zwischen den Tischen umher, während die Erwachsenen angeregte Gespräche führten. Für Mihaela Schuster, die der Liebe wegen nach Deutschland gekommen ist, war der Chorauftritt ein besonderes Erlebnis: „Die Lieder sind uns allen so vertraut, dass wir sie auswendig kennen. Es ist einfach schön, gemeinsam zu singen und zu feiern.“
Das Gotteshaus steht allen offen. Sonntags wird die heilige Messe gefeiert. Es sind alle eingeladen, daran teilzunehmen.
Bilder: Elke Rott und Rumänische Orthodoxe Kirchengemeinde Passau-Vilshofen